Humusaufbau und Klimaschutz

Humus befindet sich in den oberen 10-30cm des Bodens. Er besteht aus bis zu 58% Kohlenstoff. Erhöht man den Humusgehalt der Böden jährlich um 4 Promille könnten die steigenden CO2-Emissionen ausgeglichen werden. Humusaufbau und Klimaschutz gehen daher Hand in Hand.

Durch Photosynthese kommt der Kohlenstoff in den Boden. Pflanzen brauchen für ihr Wachstum auch Licht, Wasser und CO2 aus der Luft. Ein Teil davon geht über Wurzeln direkt in den Boden, den anderen brauchen sie zum Wachsen. Die Überreste werden von Bodenlebewesen recycelt und gelangen in Form von Humus in den Boden.

Humuskreislauf: Die Pflanze nimmt beim Wachsen Nährstoffe aus dem Boden auf, wenn sie abstirbt, zersetzen Tiere, Pilze und Bakterien die Überreste. Wenn wir diese Pflanzen ernten, wird der Nährstoffkreislauf unterbrochen. Nährstoffe gehen dabei nach und nach verloren, daher muss gedüngt werden. Nach dem zweiten Weltkrieg kamen künstliche Dünger in Mode. Für 1kg künstlichen Dünger, braucht man 2kg Erdöl und es entstehen 3kg CO2. Dieser synthetische Dünger lässt die Lebewesen im Boden verhungern. Humusreicher Boden kann viel Wasser speichern, verlieren wir Humus, trocknen die Böden aus und es kommt zu Erosionen. Wenn nur organisch gedüngt wird passiert das nicht.

Wie geht Humusaufbau?

  1. Das Bodenleben muss gefüttert werden und zwar durch biologisches Düngen,
  2. der Boden sollte immer bedeckt sein, da ansonsten der Kohlenstoff oxidiert und wieder zu CO2 wird,
  3. das Wurzelwachstum muss gefördert werden, durch Zwischenkulturen (Klee, Gras, Getreide) und
  4. den Boden in Ruhe lassen (nicht umstechen).

Solltet ihr keinen Garten oder Kompost haben, so können eure organischen Abfälle auch in einer Wurmkiste zu Wurmhumus verwandelt werden, außerdem ist es wichtig Biolandwirte zu unterstützen. Humus ist ein Klimaretter, unsere Vorfahren wussten schon, wie wichtig dieser ist. Dieses Wissen müssen wir nun wieder in unsere heutige Lebensrealität bringen.